Fersensporn

Er wird auch Kalkaneus- bzw. Calcaneussporn genannt. Er unterteilt sich in oberen und dorsalen Fersensporn. Der medizinische Fachbegriff lautet Fasciitis plantaris. Häufiger tritt der untere Fersensporn auf. Es handelt sich dabei um einen knöchernen Sporn unter der Ferse am inneren Fersenbeinkörper.

Tritt diese knöcherne Ausziehung dort auf, wo die Ferse an der Achillessehne ansetzt und verursacht dort Schmerzen, so handelt es sich um einen oberen bzw. dorsalen Fersensporn. Das Fersenbein gibt dem unteren Sprunggelenk seine charakteristische Form. Hier setzen auch viele Bänder, Muskel und Sehnen an. Am dorsalen (hinteren) Anteil befindet sich der Ansatz der Achillessehne, die mittels Zug den Fuß senkt und dafür sorgt, dass die Zehen auf den Spitzen stehen können. Für die Spannung des Längsgewöbes des Fußes sorgt die Planarfaszie oder Plantaraponeurose. Auch einige kleinere Fußmuskel haben hier ihren Ursprung. Zwischen dem Fersenbein und den Fußwurzelknochen besteht nach vorne hin eine Verbindung. Nach oben besteht eine Verbindung zwischen unterem Sprunggelenk und Sprungbein.

Ursachen eines Fersensporns

Meist ist Verschleiß die Ursache, was bedeutet, dass die Häufigkeit, an Fersensporn zu erkranken mit dem Alter zunimmt. Überbelastung oder Fußfehlbildungen und schlechtes Schuhwerk sind weitere Ursachen für einen Fersensporn. Am meisten sind Menschen zwischen 40 und 60 betroffen, dabei Frauen häufiger als Männer. Selten bedarf ein Fersensporn der Therapie, oft verursacht er keine Beschwerden. Durch den Druck kann sich aber das umgebende Gewebe entzünden.

Beim unteren Fersensporn können belastungsabhängige Schmerzen im betroffenen Bereich nach Belastung auftreten oder als morgendlicher Anlaufschmerz unter der Ferse, der sich tagsüber bessert. Der Schmerz kann stechend oder brennend sein, eine Ausstrahlung in Fuß oder Unterschenkel ist möglich. Patienten belasten die Außenseite des Fußes und entlasten damit den schmerzhaften Bereich. Belastungsschmerzen im Bereich des Achillessehnenansatzes deuten auf einen oberen Fersensporn hin. Die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen wird in beiden Fällen deutlich eingeschränkt.

Diagnosestellung

An der Innenseite der Ferse, fußsohlenseitig kann man den punktuellen Schmerz auf Druck hin provozieren. Die Bestätigung erfolgt durch das Röntgen des Fersenbeines. von geringer Bedeutung.

Therapiemöglichkeiten

Ein schmerzhafter Fersensporn wird konservativ behandelt, so dass Druck- und Zugbelastungen reduziert werden. Das ist möglich durch passende Einlagen, die Fußfehlstellungen korrigieren, Fersenspolster mit Loch oder Geleinlagen über dem betroffenen Bereich, Gewichtsabnahme und Belastungsreduktion. An physikalischen Maßnahmen werden Kälte-, Wärme- und Ultraschallanwendungen empfohlen bei eventuell begleitender medikamentöser Schmerztherapie (plus Kortison) als Tabletten oder Salbenverbände. Lokale Betäubungsmittel- und Kortisoninfiltrationen können zur Besserung beitragen, sind jedoch unangenehm. Mit Hilfe von energiereichen mechanischen Wellen (Stoßwellen) wird der Abtransport der Entzündungsstoffe 6 Wochen lang angeregt. Die Kosten für die 2 bis 3 Sitzungen müssen selbst getragen werden. Auch ionisierende Gammastrahlen in der Strahlentherapie bringen gute Erfolge. Helfen alle konservativen Maßnahmen nicht, ist eine Operation angezeigt. Danach wird die Ferse weich gebettet und mehrere Monate nachbehandelt.