Hallux valgus
Der Fuß ist von Natur aus im Bereich der Zehengrundgelenke am breitesten und der große Zeh zeigt geradeaus. Wenn der große Zeh um mehr als zehn Grad zu den Zehen hin abgebogen ist spricht man vom Hallux valgus (Überbein, Ballenzeh).
Der Hallux Valgus verursacht zunächst keine Schmerzen, aber die Betroffenen haben Mühe passende Schuhe zu finden. Später kann die seitliche Druckstelle am Grund des großen Zehs heftige Schmerzen verursachen. Die Schleimbeutel in dieser Region können sich entzünden. Mögliche Ursachen sind ein vorhandener Spreizfuß. Die verkürzten Sehnen ziehen den großen Zeh in Richtung der anderen Zehen hin. Eine anhaltende falsche Belastung kann das Grundgelenk der großen Zehe zerstören.
Besteht ein Spreiz-, Knick- oder Senkfuß oder eine Bänderschwäche, steigt das Risiko, an einem Hallux valgus zu erkranken. Hält die Fehlstellung längere Zeit an, schiebt der große Zeh die anderen Zehen zur Seite. Mit der Zeit kann es zu einer Arthrose (Abnutzung) des Großzehengrundgelenkes kommen.
Die beste Vorbeugung besteht darin, Schuhe zu tragen welche den Zehen genügend Spielraum lassen. Auch häufiges Barfußlaufen und Fußgymnastik verringern das Risiko einer Fehlstellung.
Treten jedoch dauernde schmerzhafte Beschwerden auf, die sich nicht ausreichend lindern lassen sollte man einen Arzt aufsuchen. Die Anwendung von ringförmigen Polstern kann den entstandenen Druck mildern. Schuhmacher können den Schuh so umarbeiten, dass er an der betreffenden Stelle erweitert oder ausgeschnitten wird. Spreizfußpelotten können die Fehlstellung verringern.
Nur eine Operation an den Knochen kann eine ansehnliche Fußform wiederherstellen. Rein kosmetische Gründe sind jedoch nicht ausreichend, um eine solche Operation durchzuführen. Das Ergebnis einer Halluxoperation ist nicht immer zufrieden stellend. Dies stellt sich jedoch leider oft erst im Nachhinein heraus. Die Operation wird dennoch häufig durchgeführt, weil die Betroffenen wieder "normale" Schuhe tragen möchten. Zu den häufigsten Komplikationen gehören die Verformung der Zehen, Versteifungen, Schmerzen und sogar Gehbehinderungen. Werden nur die entzündeten Schleimbeutel entfernt und die Knochenstruktur bleibt ausgebeult, bildet sich die Fehlstellung nach einiger Zeit meistens neu.