Schweißfuß
Sie werden fachsprachlich Pes olens genannt, umgangssprachlich schlicht Stinkefüße, Käsefüße, Schweiß- oder Stinkmaunken. Medizinisch gibt es die Varianten Podobromhydrosis oder Hyperhidrosis pedis.
Unter dem Schweißfuß leiden meist mehr die umgebenden Menschen als der Betroffene selbst. Jedoch stellt die Geruchsbelästigung nicht das größte Problem dar, sondern vielmehr die Begleiterscheinungen, wie Fuß- oder Nagelpilz und Ekzeme. Das ist besonders gefährlich für Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel im Bein- und Fußlymphknotenbereich. Denn durch Ekzeme bzw. das Kratzen können sich offene Stellen bilden, die jucken, nässen und/oder schuppen. Wenn sich diese Bereiche entzünden und sich durch Bakterien das Unterhautgewebe infiziert, tritt eine Wundrose (Erysipel) auf. Diese ist im Volksmund unter dem Begriff „Blutvergiftung“ bekannter und verläuft im Extremfall tödlich. Auch eine Phlegmone ist so möglich.
Ursachen
Das Tragen von geschlossenen Schuhen im Sommer, aber auch Socken und Strümpfe mit hohem Anteil an chemischen Fasern fördern die Entstehung und das Fortbestehen von Schweißfüßen. Hinzu kommen oft noch fehlende hygienische Maßnahmen, wie das tägliche Waschen. Betroffen sind alle Altersgruppen, bevorzugt Männer. Während die Geruchsbelästigung von den umgebenden Personen deutlich wahrgenommen wird, hat die betroffene Person keinen Leidensdruck, da sie das Problem in deutlich geringerem Ausmaß oder gar nicht wahrnimmt. Schweißfüße sind eigentlich keine eigene Erkrankung, führen jedoch zu Folgeerkrankungen (siehe oben). Bakterien und Pilze finden im warmen und feuchten Milieu einen idealen Nährboden. Der Schweißfußgeruch entsteht durch die Vermehrung die Bakterien, die dabei die Schweißabsonderung verarbeiten.
Diagnostik
Unschwer lassen sich Schweißfüße am Geruch erkennen. Wenn es keine anderen Gründe für die Geruchsentwicklung gibt und sich krankhafte Veränderungen im Röntgen oder mittels Magnetresonanztomographie ausschließen lassen sowie die Blutwerte normal sind, ist der Schweißfuß diagnostiziert.
Therapie
In erster Linie muss dem Betroffenen klar sein, welche Auswirkungen seine Schweißfüße auf die Umgebung haben. Erst dann macht eine generelle Beratung hinsichtlich allgemeiner hygienischer Grundregeln Sinn (falls Hygienemangel die Ursache ist). Durch intensives Fußbad (Hydrotherapie) lassen sich Schweißfüße gut und vollständig beseitigen.
Empfehlenswert bei warmen Temperaturen ist das Tragen von offenem Schuhwerk und Socken bzw. Strümpfen aus Material mit einem möglichst hohen Naturfaseranteil, zum Beispiel Baumwolle. Das tägliche Waschen der Füße sowie das tägliche Wechseln der Socken gehören zum unabdingbaren Muss. Werden die Schuhe durch die Schweißfüße nass, so müssen sie so aufbewahrt werden, dass sie schnell austrocknen können. Ansonsten helfen Pulver aus der Apotheke, die das Schwitzen der Füße reduzieren. Ebenso empfehlenswert sind antibakterielle und antimykotische Fußsprays, z. B. Efasit zur Bekämpfung bzw. Vorbeugung von Fußpilz und zur Beseitigung geruchsverursachender Bakterien. Eine Innovation stellen Socken mit eingewirkten Silberfäden dar, die die Bakterien abtöten und den Geruch vermeiden sollen. Werden die Therapiemaßnahmen rigoros eingehalten und regelmäßig angewendet, verschwinden Sschweißfüße völlig ohne bleibende Schäden. Vorbeugen kann man durch tägliches Waschen der Füße und ebenso häufiges Wechseln von Socken oder Strümpfen, gutes Abtrocknen und Trockenhalten der Füße, leichtes Schuhwerk, dass der Temperatur angepasst ist, soweit möglich und gegebenenfalls eine regelmäßige Desinfektion der Füße.